Die Welt des Tradings kann aufregend sein, aber lass uns ehrlich sein: Die Statistik zeigt, dass viele Trader scheitern. Rund 70% verlieren ihr Geld, und nur etwa 15% erreichen die Gewinnschwelle. Die verbleibenden 15%, die konstant profitabel handeln, haben eines gemeinsam: eiserne Disziplin.
Trading ist kein Glücksspiel, sondern vielmehr ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten. Es geht darum, die Gesetze der Durchschnittswerte zu deinen Gunsten zu nutzen. Vergiss den Traum vom schnellen Reichtum – es gibt keine Abkürzungen. Erfolg im Trading erfordert, dass du eine bewährte Strategie immer und immer wieder anwendest. Nur so kann sich deine Strategie über eine Reihe von Trades hinweg als profitabel erweisen.
Die Formel ist denkbar einfach: Handle mit Disziplin, und du wirst Erfolg haben. Handle ohne Disziplin, und die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns steigt enorm. Viele Anfänger träumen davon, ihren Gewinn innerhalb von Tagen oder Wochen zu verdoppeln. Sie übersehen dabei, dass Trading eine Investition wie jede andere ist – und kein Weg, um über Nacht reich zu werden.
Auf meinem eigenen Trading-Weg haben sich 10 goldene Regeln herauskristallisiert, die mir geholfen haben, langfristig erfolgreich zu handeln:
1. Starte mit einem vernünftig kapitalisierten Konto
Sicher, am Anfang steht oft das Demokonto, um Strategien zu testen. Wenn du dich mit einer profitablen Strategie sicher fühlst, folgt der Schritt zum echten Konto. Manche beginnen mit kleinen Beträgen, um ihre Strategie und ihre Emotionen unter realen Bedingungen zu prüfen – das ist absolut in Ordnung.
Aber lass mich dir erklären, warum ein gut gefülltes Konto wichtig ist. Stell dir vor, du hast entweder 100 € oder 5000 € auf deinem Konto. Bei einer monatlichen Rendite von 5% bedeutet das:
- Mit 100 € verdienst du 5 €.
- Mit 5000 € verdienst du 250 €.
Der Unterschied ist enorm. Der Trader mit dem kleinen Konto wird eher dazu neigen, aggressiver zu handeln, da die Rendite relativ gering erscheint. Dieser psychologische Druck kann zu übermäßigem Trading und höheren Risiken führen – und letztendlich zum Totalverlust des Kontos.
Der Trader mit 250 € Gewinn spürt hingegen die positiven Auswirkungen des Tradings auf seinen Lebensstil, ohne unnötigen Druck, übermäßig handeln oder hohe Risiken eingehen zu müssen.
2. Riskiere niemals mehr als 5% deines Kapitals pro Trade
Ein vernünftiges Risikomanagement bedeutet, im Rahmen deiner Kontogröße zu handeln. Eine Faustregel besagt, nicht mehr als 5% deines Kapitals pro Trade zu riskieren. Wir können nicht jeden Trade gewinnen, da wir keine hundertprozentige Kontrolle über den Markt haben. Unser Ziel sollte es sein, am Ende des Monats einen Nettogewinn zu erzielen.
Wenn du dein Risiko nicht begrenzt oder deine Positionsgrößen nicht konstant hältst, kannst du deine gesamten Gewinne eines Monats in einem einzigen Trade verlieren – oder schlimmer noch, einen Margin Call erleiden, wenn du zu stark gehebelt hast. Natürlich erfordern verschiedene Trading-Strategien unterschiedliche Risikomanagement-Ansätze. Ein Swingtrader wird beispielsweise tendenziell kleinere Lots handeln als ein Scalper. Es hängt also von deinem Trading-Stil ab.
3. Versuche nicht, jeden Marktumschwung vorherzusagen
Jag nicht den Hochs und Tiefs hinterher! Es mag verlockend sein, in der Nähe von wichtigen Hoch- oder Tiefpunkten gegen den Trend zu handeln. Oder du könntest versucht sein, jeden Trade einzugehen, den du siehst, um keine potenziellen Gewinne zu verpassen. Aber versuche nicht, die Tops und Bottoms des Marktes zu erwischen – das ist, als würdest du versuchen, einen anstürmenden Bullen oder Bären aufzuhalten und darauf zu hoffen, dass er umkehrt. Klingt riskant? Absolut!
4. Deine Aufgabe als Trader ist es zu reagieren, nicht zu prophezeien
Versuche nicht, vorherzusagen, wohin sich der Markt bewegt. Warte stattdessen auf Signale oder Hinweise vom Markt, die die nächste mögliche Bewegung andeuten. Deine Aufgabe ist es, diese Momente zu nutzen und mit dem Trend zu gehen.
5. Verliere dich nicht in endlosen Analysen
Viele Trader verpassen profitable Trades, weil sie zu viel analysieren und sich in Details verlieren. Manche warten auf den perfekten Einstiegspreis (der nie erreicht wird), während andere darauf warten, dass alle Indikatoren in die gleiche Richtung zeigen, bevor sie einen Trade eingehen. Das soll nicht heißen, dass du deinen Trading-Plan ignorieren sollst. Aber du wirst nie sicher sein, bis du den Trade platzierst hast. Lerne, deine Trades zu managen. Wenn du falsch liegst, steige aus und begrenze deine Verluste.
6. Halte dich immer an deinen Trading-Plan
Wenn du aufgrund von Empfehlungen auf Websites oder Aussagen von Freunden, dass ein bestimmtes Währungspaar überkauft oder überverkauft sei, kaufen oder verkaufen möchtest, bist du voreingenommen. Suche immer nach Bestätigungen, die mit deiner eigenen Analyse übereinstimmen. Wenn die meisten oder alle deine Kriterien erfüllt sind und technische Beweise vorliegen, dann solltest du den Trade auf Basis deiner eigenen Analyse eingehen.
7. Nutze immer die Top-Down-Analyse und handle mit dem Trend
Dieser Ansatz beinhaltet, dass du immer die höheren Zeitebenen (in der Regel das Wochenchart) bis hinunter zum Tageschart usw. betrachtest. Der Trend sowie Unterstützungs- und Widerstandsbereiche in den höheren Zeitebenen sind stärker und zuverlässiger. Dies hilft dir, mehr Bestätigungen für deine Trading-Wahrscheinlichkeit zu sammeln. Wenn du beispielsweise in der wöchentlichen und täglichen Zeitebene einen Abwärtstrend siehst und du in der H1-Zeitebene shorten möchtest, ist dein Risiko relativ geringer, da der übergeordnete Trend nicht gegen dich spricht.
Es gibt ein Sprichwort: „The trend is your friend“ – und das stimmt absolut. Indem du dem Trend folgst, begrenzt du dein Risiko und reitest auf der Momentum-Welle mit.
8. Gib nicht auf, wenn du eine Verluststrähne hast
Denke immer daran, dass Trading wie jede andere Investition langfristig auf Gewinne ausgerichtet ist. Es ist normal, Verluststrähnen zu haben. Aber solange deine Trading-Methode bewährt ist, werden sich die Wahrscheinlichkeiten mit der Zeit zu deinen Gunsten entwickeln. Man kann 60-70% seiner Trades verlieren und trotzdem langfristig profitabel sein – was mich zum nächsten Punkt führt.
9. Sorge für ein günstiges Gewinnverhältnis
Ein günstiges Gewinnverhältnis (Risk-Reward-Ratio, RRR) bedeutet, dass dein potenzieller Gewinn immer deutlich höher sein sollte als dein potenzieller Verlust. Wenn dein Stop-Loss beispielsweise bei 40 Pips liegt und dein Take-Profit bei 120 Pips, hast du ein RRR von 1:3. Das gibt dir die Möglichkeit, zwei zusätzliche Trades zu verlieren, bevor du die Gewinnschwelle erreichst. Ich kenne Trader, die nur 35% ihrer Trades gewinnen und trotzdem monatlich konstant profitabel sind – weil ihr RRR immer um ein Vielfaches höher ist als das eingegangene Risiko.
10. Handle wie ein Maurer!
Die Aufgabe eines Maurers ist es, jeden Tag zur Arbeit zu erscheinen und die Ziegel mit der gleichen Methode immer wieder zu verlegen. Das Gleiche gilt für das Trading. Wenn du deine Trades ständig alle drei Minuten überprüfst und dein Herz jedes Mal schneller schlägt, wenn du einen Trade eingehst, riskierst du entweder zu viel Kapital oder du hast deine Emotionen noch nicht im Griff, um vernünftig zu handeln. Die gleiche Konsistenz, die du in deiner Trading-Methodik und Ausführungsstrategie an den Tag legst, wird dich letztendlich zu profitablen Ergebnissen führen.
Ich hoffe, diese 10 goldenen Regeln helfen dir auf deinem Weg zum erfolgreichen Trader. Denk daran: Disziplin ist der Schlüssel! Bleib geduldig, lerne kontinuierlich und gib nicht auf. Viel Erfolg auf deiner Trading-Reise!