Die US-Wahl bietet eine spannende Trading Chance im Volatilitätsindex VIX. Historische Daten zeigen, dass das „Angstbarometer“ nach US-Wahlen meist sinkt.
Was ist der VIX?
Der CBOE Volatility Index (VIX) gibt die erwartete Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 an und zeigt die kurzfristige Volatilität anhand der Optionspreise für die nächsten 30 Tage. Ein hoher VIX-Wert signalisiert einen unruhigen Markt, niedrige Werte lassen eine ruhigere Entwicklung erwarten. Deshalb wird der Volatilitätsindex auch als „Angstbarometer“ bezeichnet – bei Unsicherheiten, wie vor der kommenden US-Wahl, steigen die Erwartungen für starke Kursschwankungen, und damit auch das Risiko an den Märkten.
Historische Muster und die US-Wahl
Historische Daten zeigen, dass der VIX im November tendenziell fällt. Seit 2004 liegt der durchschnittliche Rückgang bei 5,68 %. In US-Wahljahren verstärkt sich dieser Trend: In den letzten fünf US-Wahljahren fiel der Volatilitätsindex im November durchschnittlich um 21,75 %.

Der Rückgang des Volatilitätsindex nach US-Wahlen lässt sich auch deutlich am Chart erkennen (Wahljahre 2016 und 2020):

VIX aktuell in einer Backwardation
An den Futures-Märkten werden in der Regel länger laufende Kontrakte höher bewertet als Kontrakte mit kürzerer Laufzeit – dieser Normalfall wird als Contango bezeichnet. Gelegentlich kehrt sich dieser Zustand jedoch um, sodass kurzfristige Kontrakte teurer gehandelt werden als langfristige. Diese seltene Situation nennt man Backwardation, und sie besteht aktuell beim Volatility Index: Der VIX-Future, der diesen Monat ausläuft, wird teurer gehandelt als der Future für Dezember.
Backwardation deutet häufig auf eine Phase kurzfristiger Unsicherheit hin. Derzeit sind die Erwartungen für kurzfristige Volatilität höher als die langfristigen. Sobald sich die Unsicherheit – in diesem Fall die US-Wahl – auflöst, dürfte sich der Volatilitätsindex wieder stabilisieren und voraussichtlich sinken.

Der VIX befindet sich derzeit am oberen Ende seiner üblichen Spanne bei etwa 23 USD. Anfang August dieses Jahres verließ der Index diese Range kurzzeitig aufgrund des Japan-Crashs. Sobald die Unsicherheiten rund um die US-Wahl beseitigt sind, könnte die Volatilität abnehmen. Dies würde den Volatilitätsindex zurück an das untere Ende seiner Spanne bei rund 12 USD führen.

Eindeutiger Wahlausgang wichtig
Ein Risiko besteht darin, dass die Wahl zu keinem festen Ergebnis führt, wodurch die Unsicherheit anhalten und der VIX stabil bleiben oder sogar steigen könnte. Bei einem Short-Trade empfiehlt es sich daher, mit einem engen Stop-Loss zu arbeiten. Ein sinnvoller Stop-Bereich liegt hierbei um die 24 USD.